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Zur Lage der Pflegeeinrichtungen - ein Kommentar

Paritätischer Gesamtverband • Feb. 15, 2022

Auf dem Omikron-Höhepunkt: Viele Pflegeeinrichtungen sind personell am Ende. Ein Appell an die Politik, jetzt die richtigen Prioritäten zu setzen. Unser Kollege Thorsten Mittag skizziert in seinem Kommentar die angespannte Lage in Pflegeeinrichtungen.


In den Einrichtungen brennt die Hütte. Nach dem, was wir aus den Paritätischen Landesverbänden hören, ist dies zum Glück nicht der Fall wegen schwerer Fallverläufe bei den Bewohner*innen, aber wegen den hohen Personalausfällen – teilweise 30 bis 40 Prozent. Omikron rauscht jetzt voll durch.


Sämtliche Mitarbeitenden sind somit einer noch höheren Belastung ausgesetzt. Die angespannte Lage der letzten Jahre hat die Resilienzreserven aufgezehrt und zu einer pessimistischen Grundstimmung geführt. Der Bogen ist deutlich erkennbar überspannt.


Die Zitrone ist ausgequetscht. Und: Die Sicherstellung der Versorgung kann ernsthaft in Gefahr geraten. Aus der Praxis hört man, fehlendes Personal ist gefährlicher, als ungeimpftes Personal. Im Augenblick müssten Pflegeeinrichtungen deswegen jedwede personelle Unterstützung und Entlastung erhalten. Mitten in der Omikronwelle müsste Politik die Priorität jetzt auf den aktuellen personellen Notstand legen und umgehend für funktionierende Versorgung in den Einrichtungen sorgen. Stattdessen verliert man sich in parteipolitischem Hin und Her und die Träger sehen sich mit den noch immer von der Politik unbeantworteten Fragen zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht zusätzlich im Stich gelassen.

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