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Bertelsmann-Studie zur Qualitätstransparenz in Pflegeheimen

Redaktion • Jan. 14, 2022

„Bundesländer informieren nur ungenügend über die Qualität von Pflegeheimen“ - unter dieser Überschrift wurde eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht. Lediglich in sechs Bundesländern seien wichtige Informationen zur Qualität für Interessenten einsehbar. Rheinland-Pfalz und das Saarland gehören nicht dazu. Die Saarländische Pflegegesellschaft widerspricht den Schlussfolgerungen aus der Studie.

Gegenüber der Saarbrücker Zeitung (Online-Ausgabe 14.01,2022) erklärte Geschäftsführer Stenger, dass viel wichtiger als die „Prozessqualität“ die „Ergebnisqualität“, sei. Also: „Es sollte nicht darum gehen, wie sauber die Dokumentation aussieht, sondern was tatsächlich bei den Bewohnern ankommt.“ Der Vorschlag der Bertelsmann Stiftung, die Ergebnisse der Heimaufsicht-Prüfung zu veröffentlichen, greife zu kurz. „Das sind nur Momentaufnahmen, die nicht repräsentativ sind.“ Es seien zur Beurteilung der Qualität „mehr als die nackten Zahlen“ nötig: „40 Pflegekräfte sind ja nicht automatisch besser als 30. Es kommt ja auch auf das Verhältnis zur Zahl der Bewohner und deren Pflegegrad an.“
 
Darum wäre Stengers Meinung nach ein System, in das direkte Befragungen der Bewohnereinfließen, sinnvoller. Und ein solches sei ja auf Bundesebene bereits in Planung, erzählt er. „Wir hatten bisher auf Bundesebene den ‚Pflege-Tüv‘, und der hat nichts getaugt, da stimme ich der Bertelsmann Stiftung zu.“ Aber ein neues einheitliches System zur Qualitätsprüfung von Pflegeheimen sei bereits in Aussicht: Schon 2020 sollte ein entsprechendes Online-Portal an den Start gehen, doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen – die Beschränkungen verhinderten, dass die nötigen Daten in Pflegeheimen gesammelt werden konnten. Nun soll das bundesweite Transparenzportal dieses Jahr freigeschaltet werden. „Also warum sollten wir jetzt noch schnell in allen Bundesländern eigene Systeme einführen, wenn ein besseres, einheitliches vor der Tür steht?“ Außerdem sei es ohnehin um die Transparenz der Pflegeheime im Saarland nicht wirklich derart schlecht bestellt, wie die Studie vermuten lasse, findet Stenger: „Wir stellen schließlich im Pflegeportal Saar viele Informationen über Ausstattung, Preise, freie Plätze und so weiter zur Verfügung.“

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