🏛️ Pflege gerecht finanzieren: Appell zur Bund-Länder-AG

Redaktion • 8. Juli 2025

Die Pflegereform darf nicht auf dem Rücken der Pflegebedürftigen ausgetragen werden – der Paritätische fordert gemeinsam mit einem breiten Bündnis einen solidarischen Systemwechsel hin zur Pflegevollversicherung.


Am 7. Juli 2025 hat die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Zukunftspakt Pflege“ ihre Arbeit zur Erarbeitung einer umfassenden Pflegereform aufgenommen. Bis Ende des Jahres sollen erste Eckpunkte vorgelegt werden. Geleitet wird die AG von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken. Vertreten sind unter anderem die Pflege- und Familienministerien, das Bundeskanzleramt, die kommunalen Spitzenverbände sowie die pflegepolitischen Sprecher der Regierungsfraktionen.


Forderung: Keine Reform zu Lasten der Pflegebedürftigen!


Die finanzielle Lage der Pflegeversicherung ist angespannt – Leistungskürzungen und steigende Eigenanteile drohen. Der Paritätische und seine Partner sagen klar: Eine Reform darf nicht auf dem Rücken der Pflegebedürftigen und Pflegenden ausgetragen werden. Stattdessen braucht es einen grundlegenden Systemwechsel.


Lösungsvorschlag: Die Pflege-Bürgervollversicherung


Gemeinsam mit einem breiten Bündnis setzt sich der Paritätische und seine Partner für eine solidarisch finanzierte Pflege-Bürgervollversicherung ein. Das gemeinsame Gutachten zeigt, dass durch:


  • die Einbeziehung der Privatversicherten,
  • die Einbeziehung weiterer Einkommensarten,
  • sowie die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze



eine stabile und langfristig tragfähige Finanzierung möglich ist. Damit könnten sowohl die pflegebedingten Kosten in stationären Einrichtungen vollständig übernommen als auch Leistungen im ambulanten Bereich bedarfsgerecht erhöht werden.


Kritik an kapitalgedeckten Modellen


In der Bund-Länder-AG zeichnet sich hingegen ab, dass kapitalgedeckte Vorsorgemodelle und private Zusatzversicherungen wie die vom PKV-Verband geforderte „Pflege-Plus-Versicherung“ diskutiert werden. Diese Modelle sind jedoch:


  • für viele Menschen zu teuer,
  • decken nur ca. 90 % der Eigenanteile,
  • und lassen Pflegebedürftige in der Häuslichkeit außen vor.


Aus Sicht des Paritätischen und seiner Partner ist das keine tragfähige Lösung.


Das gemeinsame Fazit lautet:


Die Pflege braucht eine Reform – aber eine solidarische, gerechte und nachhaltige. Die Bürgervollversicherung bietet hierfür die überzeugendsten Antworten.


Weitere Informationen finden Sie auf Kampagnenwebsite des Paritätischen >>.


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