Die Zahl der Coronaerkrankungen steigt nicht nur in der Gesamtbevölkerung, sondern auch in Pflegeheimen. Dies geht aus den aktuell vom RKI veröffentlichte Zahlen hervor. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein Schreiben an die Verbände der Leistungserbringer gerichtet. Aus der Praxis kommen derweil deutliche Problemanzeigen.

Schreiben des Bundesministeriums für Gesundheit

In dem Schreiben wird ausgeführt, dass „der hohe Grad der Sensibilität der Beschäftigten in den Einrichtungen zum Schutz vulnerablen Personengruppen und damit zur Aufrechterhaltung der Versorgung weiter wichtig bleibt.“

Auch wird darauf hingewiesen, dass wichtige gesetzliche Maßnahmen, insbesondere die Anforderungen nach § 35 Abs. 1 IfSG weiter gelten und ihren Sinn haben. Pflegeheime hätten die Aufgabe, sich weiterhin „um Hygiene, Impfen – und wenn erforderlich – auch um Testungen und Medikamentengabe zu kümmern und dazu besondere Personen zu benennen.“

Hingewiesen wird auf die weiter geltende Pflicht zur Meldung von Infektionen nach § 35 Abs. 6 IfSG sowie auf die Empfehlung zur zweiten Auffrischimpfung.

Problemanzeigen aus der Praxis

Aus der Praxis werden zwischenzeitlich deutliche Problemanzeigen gemeldet. In vielen Einrichtungen seien wieder deutlich mehr Beschäftigte – zusätzlich zu den jahreszeitlich bedingten Erkältungserkrankungen – mit dem Coronavirus infiziert und können nicht im Dienst eingesetzt werden. Dies erhöhe die Belastung für das verbliebene Personal und mindere die Versorgungsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner. Es herrsche nach dem Auslaufen der Coronamaßnahmen zudem Unsicherheit hinsichtlich der verbleibenden (rechtlichen) Möglichkeiten, Bewohnerinnen und Bewohner wirksam vor Infektionen zu schützen.