Internationaler Tag der Pflegenden / Petition "Mach Dich stark für die Pflege" übergeben.
Zum „Internationalen Tag der Pflegenden“ hat der Paritätische gemeinsam mit einem breiten Bündnis dem Bundesgesundheitsministerium eine von der Diakonie initiierte Petition mit über 140.000 Unterschriften für die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken übergeben.
In der Kampagne „Mach Dich stark für die Pflege“ werden u.a. eine bessere soziale Absicherung pflegender Angehöriger, flexiblere Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige sowie die Finanzierung mit einer Pflegevollversicherung gefordert. Diese Rahmenbedingungen verbessern auch die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften.
Bei der Aktion am Tag der Pflegenden waren u.a. der Pfleger und Aktivist Ricardo Lange dabei sowie die Organisationen, welche die Petition ins Leben gerufen haben und aktiv unterstützen.
Die Petition im Wortlaut
Die Pflege steht an einem politischen Scheidepunkt: Die Bundestagswahl 2025 eröffnet die Chance zu einer nachhaltigen Sicherung der Pflege im Interesse von Millionen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. Deshalb fordern wir die demokratischen Parteien auf,
eine umfassende Pflegereform zu einem der zentralen Vorhaben in ihren Wahlprogrammen
zu machen –
und in der nächsten Bundesregierung ernsthaft umzusetzen.
Unsere Forderungen – eine umfassende Pflegereform muss folgende Punkte beinhalten:
1.
Pflegende Angehörige absichern: Pflegende Angehörige müssen wirtschaftlich, auch im Rentenalter, besser abgesichert werden. Das kann durch Maßnahmen wie eine Lohnersatzleistung und zusätzliche Rentenpunkte erreicht werden.
2.
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen unterstützen: Der Zugang zu Leistungen der Pflegeversicherung muss übersichtlicher und einfacher werden. Auch so können die An- und Zugehörigen vor Überlastung geschützt werden.
3.
Finanzierung sichern: Alle Menschen müssen sich gute Pflege leisten und dafür berechenbare Eigenvorsorge treffen können. Durch eine Pflege-Vollversicherung statt der heutigen „Teilkasko“ müssen Pflegebedürftige vor unwägbaren finanziellen Risiken geschützt werden.
Warum ist das wichtig?
Wer kümmert sich um uns, wenn wir uns selbst nicht mehr helfen können?
Pflege ist nicht nur Versorgung, sie ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben – sei es im Alter oder bei Krankheit. Sie entlastet pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige.
Unser aktuelles Pflegesystem ist jedoch veraltet und kann den wachsenden Herausforderungen nicht gerecht werden. Eine umfassende Reform ist dringend notwendig und wird allen zugutekommen: Den Menschen von heute, den kommenden Generationen, den pflegenden Angehörigen und den professionellen Pflegekräften.
Initiator:innen dieser Petition sind:
- AWO Bundesverband
- Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB)
- Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.
- Der Paritätische Gesamtverband
- Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V.
- Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP)
- Deutscher Gewerkschaftsbund
- Diakonie Deutschland
- Sozialverband Deutschland SoVD
- Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V.
- Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
- Vereinigung kirchlicher Mitarbeitendenverbände Deutschland
- Volkssolidarität
- wir pflegen – Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V.
- Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V.