Pflegepolitik

Die finanzielle Lage der sozialen Pflegeversicherung spitzt sich weiter zu. Nach Einschätzung des GKV-Spitzenverbandes ist die Finanzierung der Pflegeversicherung derzeit „auf Kante genäht“. Für das kommende Jahr rechnen einzelne Pflegekassen damit, Liquiditätshilfen in Anspruch nehmen zu müssen.

In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland betonte der Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Oliver Blatt, dass ohne grundlegende Reformen erhebliche Belastungen auf das System zukämen. Die Ausgaben der Pflegeversicherung seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, während die Einnahmen nicht im gleichen Maße mitgewachsen seien.

Besonders problematisch sei, dass zusätzliche Aufgaben und Leistungsverbesserungen der Pflegeversicherung in den vergangenen Jahren nicht dauerhaft gegenfinanziert worden seien. Dies führe dazu, dass der finanzielle Spielraum der Pflegekassen zunehmend schrumpfe. In der Folge könnten Beitragssätze weiter steigen, wenn keine strukturellen Gegenmaßnahmen ergriffen würden.

Der GKV-Spitzenverband erneuerte daher seine Forderung nach einer grundlegenden Reform der Pflegefinanzierung. Neben kurzfristigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Liquidität seien langfristige Lösungen erforderlich, um die Pflegeversicherung nachhaltig aufzustellen und zukünftige Belastungen für Beitragszahlende zu begrenzen.

Quelle

GKV-Spitzenverband
Pressemitteilung vom 29.12.2025
https://www.gkv-spitzenverband.de/gkv_spitzenverband/presse/pressemitteilungen_und_statements/pressemitteilung_2179968.jsp